Kobudo

Trainingszeiten

   

Jugend und Erwachsene

(nach Genehmigung)

Freitag 19:00 - 20:00 Uhr


Trainingsinhalte

Kobudo entwickelte sich zu der Zeit als es den Okinawanern verboten war Waffen zu besitzen und die Bevölkerung sehr unter der Besatzung des Satsuma Clans zu leiden hatte. Um sich trotzdem gegen die gut ausgebildeten und bewaffneten Samurai verteidigen zu können, benutzten die Okinawaner, die hauptsächlich Bauern und Fischer waren, ihre Arbeitsgeräte und Alltagsgegenstände als Waffen. Sie entwickelten eine große Zahl an Methoden zur Verteidigung, die sie heimlich im Verborgenen übten.

Die Übung des Kobudo setzt sich wie auch die des Karate aus den drei Hauptteilen Kihon (Übung der Einzeltechniken) Kata (überlieferte Formen) und deren Bunkai (Anwendung) sowie Kumite (Partnerübung) zusammen.

In unserem Dojo kann das Kobudo-Training nur als Zusatz zu einer der Hauptkampfkünste unseres Dojo (Karate, Ninjutsu, Judo oder Tai Chi) geübt werden.


Bo (Langstock)

Der Bo ist ein etwa 180 bis 200 cm langer Holzstab und stammt von den Wanderstöcken und Fischerwerkzeugen der Okinawaner ab. Durch seine große Reichweite war er hervorragend dazu geeignet, um sich gegen die, mit Schwertern bewaffneten, Samurai zur Wehr zu setzen und auch heute besitzt er immer noch Relevanz für die Selbstverteidigung. Der Langstock ist die grundlegende Waffe des Kobudo und wird Anfängern als erstes gelehrt.


Hanbo (Kurzstock)

Hanbo bedeutet so viel wie „halber Bo“, seine Länge beträgt daher etwa 90 bis 100 cm. Er stammt vom einfachen Sparzierstock ab und ist die Waffe des Kobudo die in der heutigen Zeit für die Selbstverteidigung am wichtigsten ist, da ihre Techniken auf viele Alltagsgegenstände übertragen werden können. Der Hanbo eignet sich nicht nur für Schlag-, Stoß- und Abwehrtechniken, sondern für eine Vielzahl von Hebel-, Wurf- und Würgetechniken.


Tonfa (Drehkurbel)

Das Tonfa war eine Drehkurbel, die von den okinawanischen Bauern zum Drehen ihrer Mühlsteine benutzt wurde. Heutzutage ist es bei Polizisten und Sicherheitskräften auf der ganzen Welt eine beliebte Waffe, da es den eigenen Unterarm sehr gut schützt und sich deshalb sehr gut zum Abwehren von Angriffen eignet. Gleichzeitig kann damit aber auch schnell und effektiv geschlagen oder gestoßen werden. Im Kobudo verwendet man das Tonfa immer paarweise.


Sai (Dreizack)

Der Sai ist eine Art Dreizack aus Eisen, mit zwei kurzen Zinken außen und einem etwa unterarmlangen, mittleren Zinken. Er wird ebenfalls paarweise geführt ist eine sehr vielfältige Waffe. Man kann man sich mit ihm in die Waffe des Gegners einhaken und diese verkanten, um ihn so zu blockieren oder die Sai-Gabeln auch werfen.


Nunchaku (Dreschflegel) / Seil

Die Bauern auf Okinawa funktionierten auch das Nunchaku, das eigentlich zum Dreschen des Korns benutzt wurde, zur Selbstverteidigungswaffe um. Beim Nunchaku handelt es sich um eine flexible Waffe, deren Handhabung sehr komplex ist. Aufgrund ihrer Beschaffenheit, sind die Abwehrtechniken des Nunchaku schwieriger auszuführen als die anderer Kobudo-Waffen. Dafür gehören zu der Palette der Nunchaku-Techniken nicht nur Schläge, Stöße und Abwehren, sondern auch verschiedene Hebel- und Würgetechniken. Da das Nunchaku laut dem deutschen Waffengesetz offiziell verboten ist, benutzen wir in unserem Dojo Seile anstelle echter Nunchaku.


Kama (Sichel)

Kama sind kurze Sicheln die ursprünglich zur normalen Feldarbeit gedacht waren. Im Kobudo werden sie paarweise verwendet. Sie unterscheiden sich von den übrigen Kobudo-Waffen durch ihre scharfen Klingen, wodurch beim Kämpfen mit ihnen andere Wirkprinzipien in den Vordergrund treten. Aus Sicherheitsgründen verwenden Anfänger mit dem Kama nur Waffen aus Holz.


Kusarigama

Das Kusarigama ist eine kombinierte Waffe, die nur sehr fortgeschrittenen Schülern des Kobudo unterrichtet wird. Sie besteht aus einer Sichel und einem Metallgewicht, die durch eine lange Kette miteinander verbunden sind. Die Einsatzmöglichkeiten der Kusarigama sind sehr vielfältig, aber auch äußerst komplex. Das Metallgewicht kann zum Schlagen verwendet und die Sichel wie ein normales Kama geführt werden. Zusätzlich kann man die Kette zum Ausführen verschiedener Fesseltechniken einsetzen. Diese Waffe wird aus Sicherheitsgründen nicht in unserem Dojo unterrichtet.