Trainingsinhalte im Karate

Shotokan Kenpo Karate

 

Karate entstand auf der Insel Okinawa, die südlich von Japan und östlich von China gelegen ist. Durch die intensiven Handelsbeziehungen die Okinawa mit China pflegte, kam es auch zu Einflüssen aus der chinesischen Kultur. So entwickelte sich Karate aus dem chinesischen Quanfa (Kung Fu) und dem okinawanischem Tode, der bis dahin in Okinawa praktizierten Kampfkunst. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Karate in Japan vorgestellt, von wo aus man es in der ganzen Welt verbreitete.

Shotokan Kenpo Karate ist das Karatesystem des Budo Studien Kreises. Es basiert auf dem, von Gichin Funakoshi begründeten, Shotokan Karate und erweitert es um Elemente aus den chinesischen Systemen (Kenpo).

 


Kihon (Grundschule) 

Im Kihon werden Einzeltechniken oder Kombinationen ohne Partner geübt. Durch viele Wiederholungen werden Fehler korrigiert und die Techniken eingeschliffen Ziel ist hierbei ein besseres Verständnis für die Techniken zu erlangen und sie in ihrer Effektivität immer weiter zu steigern. Beim Üben des Kihons werden Konzentration, Flexibilität und Koordination verbessert. 


Kata (überlieferte Formen)

Kata sind Formen die aus aneinander gereihten Einzeltechniken bestehen. Sie wurden vor langer Zeit von alten Karatemeistern gegründet, die in ihren Kata ihre Kampfsysteme verschlüsselt überliefert haben. Die Kombinationen einer Kata enthalten auf die richtige Weise entschlüsselt äußerst effektive Anwendungsmöglichkeiten für die Selbstverteidigung. Zudem enthält jede Kata Aspekte, welche die Gesundheit und die vitale Energie des Übenden stärken. 


Kata Bunkai (Anwendungen)

Kata enthalten Anwendungsmöglichkeiten auf vielen verschiedenen Ebenen. Neben elementaren und fortgeschrittenen Anwendungen auf dem Gebiet der Schlag- und Tritttechniken umfassen die komplexen Anwendungen einer Kata Hebel-, Würge- und Wurftechniken sowie Vitalpunktstimulationen.


Kihon Kumite (elementare Partnerübungen)

Im Kihon Kumite werden die grundlegenden Techniken des Karate mit dem Partner ausgeführt. Wert gelegt wird hier vor allem auf das Ausführen einer effektiven Abwehr und eines starken Gegenangriffs. Wichtige Aspekte sind zudem die Einübung der richtigen Distanz, Genauigkeit der Techniken, die Konzentration aufrecht zu erhalten und Aufmerksamkeit auf den Partner zu fokussieren.


Jiyu Kumite (freie Partnerübung)

Im Jiyu Kumite werden die Aspekte des Kihon Kumite weiter beachtet. Hinzu kommt, dass alle Techniken aus der freien Bewegung und aus freier Deckung ausgeführt werden. Hierbei wird zusätzlich zu den verschiedenen Bewegungsprinzipien das richtige Timing und schnelle Reaktionen geschult.


Goshin Kumite (Selbstverteidigung)

Das Goshin Kumite umfasst eine Reihe von festgelegten Selbstverteidigungsübungen gegen Angriffe durch Schläge, Tritte, Griffe an verschiedenen Körperteilen, Umklammerungen und Würgegriffe. Durch das ständige Wiederholen dieser festgelegten Verteidigungen werden diese automatisiert und können so schnell abgerufen werden.


Renzoku Waza (wiederholende Techniken)

Renzoku Waza sind Partnerübungen der nahen Distanz. Sie schulen Reflexe für den Nahkampf und lehren das richtige Deckungsverhalten.


Kakie (klebende Hände)

Kakie sind Sensibilisierungsübungen für den Nahkampf. Durch sie lernt man mit den Armen ständigen Körperkontakt zum Gegner zu halten und so seine Absichten zu erspüren um entsprechend auf sie reagieren zu können. Einstiege in Würfe oder Hebeltechniken können aus diesen Übungen heraus optimal geübt werden.


Nage Waza (Würfe)

Im Shotokan Kenpo Karate wird eine breite Palette an Würfen unterrichtet, so dass für jede Situation das passende Wurfprinzip zur Verfügung steht.


Kansetsu Waza (Hebeltechniken)

Im Karate gibt es eine Vielzahl von Hebeltechniken, die allesamt verschlüsselt in den alten Kata überliefert wurden. Sie eignen sich ideal dazu den Gegner zu Boden zu bringen oder ihn nach einem Wurf am Boden bewegungsunfähig zu fixieren.


Qi Gong (Stärkung der vitalen Energie)

Qi Gong ist eine traditionelle chinesische Heilgymnastik, deren Übungen in das Aufwärm- und Abkühltraining integriert werden. Sie haben eine Vielzahl positiver Wirkungen auf die Gesundheit und verbessern zudem Beweglichkeit, Koordination und Konzentrationsfähigkeit. Das in ihren Übungen gelehrte Sammeln und Lenken der eigenen Energien ist grundlegend für alle traditionellen Kampfkünste.


Kyushojutsu (Vitalpunktlehre)

Kyushojutsu ist die Lehre über die vitalen Punkte des Körpers und darüber wie diese durch Schläge, Tritte und Greiftechniken negativ stimuliert werden können. Diese Techniken können unter anderem zu starken Schmerzen und Muskellähmungen führen, bei korrekter Ausführung auch zu Ohnmacht und Tod. Zum erlernen dieser Techniken ist ein langes Studium erforderlich. In unserem Dojo werden nur verlässliche Schüler, die sich über Jahre hinweg bewährt haben, im Kyushojutsu unterrichtet.


Bo (Langstock)

Der Bo ist ein 180 bis 200 cm langer Stock, den die okinawanischen Bauern als Wanderstab gebrauchten. Sie nutzten ihn zur Selbstverteidigung gegen die mit Schwertern und Speeren bewaffneten Samurai. Heute ist der Bo die Hauptwaffe des Karate und besitzt immer noch eine große Relevanz für die Selbstverteidigung. Alltagsgegenstände wie Besen oder Gartengeräte können wie ein Bo verwendet werden.


Kobudo Waffen

Die übrigen Kobudowaffen Tonfa (Kurbel), Sai (Dreizack), Nunchaku (Dreschflegel) und Kama (Sichel) waren ebenfalls Alltagsgegenstände der okinawanischen Bauern die sie zur Selbstverteidigung umfunktionierten. Die Karateübenden in unserem Dojo können sich bei Interesse zusätzlich mit einer oder mehrerer dieser Waffen beschäftigen.


Tanren (Abhärtung)

Tanren hat zum Ziel Körper und Extremitäten abzuhärten und sich so unempfindlich gegen Angriffe zu machen. Abhärtungsübungen werden grundsätzlich den jeweiligen körperlichen Voraussetzungen angepasst. Jeder Übende kann hierbei seine persönlichen Grenzen selbst setzen, um sie dann schrittweise zu erweitern.


Makiwara (Schlagpfosten)

Ein Makiwara ist ein etwa schulterhoher Schlagpfosten der am oberen Ende leicht gepolstert ist. An ihm können fast alle Karatetechniken geübt werden. Hierbei werden zum einen die verschiedenen Trefferflächen abgehärtet, zum anderen eignet es sich sehr gut zur Entwicklung von Schlagkraft.


Sunabukuro (Sandsack)

Der Sandsack eignet sich, wie das Makiwara, zur Abhärtung der Trefferflächen und der Entwicklung von Schlagkraft. Er verhält sich beim Treffen allerdings anders und stellt deshalb eine gute Ergänzung zum Makiwara dar. Weil er außerdem frei schwingend aufgehängt ist, können an ihm die Techniken zusätzlich aus der freien Bewegung geübt werden.